Schulpartnerschaft Erster Platz beim mit 11000 Euro dotierten Wilhelm-Hübsch-Preis der IHK Schwaben
Türkheim Für das vorbildliche gesellschafts- und bildungspolitische Engagement ihres ehemaligen Präsidenten vergibt die Industrie- und Handelskammer für Schwaben (IHK) den Wilhelm-Hübsch-Preis. Insgesamt 121000 Euro wurden aus einem Stiftungsfonds ausgeschüttet. Über den ersten Platz und 5500 Euro durften sich am Donnerstagabend die Ludwig-Aurbacher-Mittelschule sowie die beiden Schulpartner, die TRICOR Packaging & Logistics AG und die Toni Maurer GmbH, freuen.
Seit fünf Jahren sind 260 IHK Schulpartnerschaften, davon 44 im Landkreis Unterallgäu, entstanden. Ziel dieser Kooperation zwischen Wirtschaft und Schule ist, die duale Berufsausbildung zu stärken. In Zeiten des Fachkräftemangels engagieren sich viele ortsansässige Firmen an dem Projekt, um frühzeitig den beruflichen Nachwuchs für ihr Unternehmen zu gewinnen. Schüler haben Gelegenheit, die Brücke zwischen Theorie und Praxis für Praktika und eine spätere Ausbildung zu schlagen. In Aktionstagen lernen sie betriebliche Abläufe sowie unterschiedliche Ausbildungsberufe kennen. Ausbilder und Auszubildende führen die Jugendlichen Schritt für Schritt an das Berufsleben heran.
Anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens initiierte die IHK Schwaben den Wilhelm-Hübsch-Preis. Eine unabhängige Jury prämierte aus den 14 teilnehmenden Schulen des Landkreises die besten Projekte. „Kriterien waren Innovation, Berufsorientierung, Dynamik, die Intensivierung der Schulpartnerschaft sowie die Ansprache an Schüler, Lehrer und Eltern“, erklärt Gerhard Pfeifer, stellvertretender IHK Präsident und Vorsitzender der IHK Regionalversammlung Memmingen/Unterallgäu.
Zur Verleihung des Wilhelm Hübsch-Preises lud die IHK zu einer Feierstunde auf das Firmengelände von Magnet-Schultz in Memmingerberg. Die Türkheimer Delegation wurde von Rektorin Barbara Engel und dem Techniklehrer, Carsten Tamm angeführt, der zugleich Fachberater im Schulamtsbezirk ist.
Die Firma Tricor aus Bad Wörishofen war unter anderem mit Ausbildungsleiterin Sandra Wehner vertreten. Das auf Verpackungen aus Wellpappe spezialisierte Unternehmen, gab Türkheimer Mittelschülern Gelegenheit, Designmöbel aus Pappe, Verpackungen für selbstgebackene Stollen und Schreibtischsets mit Handyhalter zu entwickeln. In einzelnen Schritten wurden Ideen gesammelt, Entwürfe angefertigt, im CAD-Programm umgesetzt und bei Tricor angefertigt. Schülerin Noel Holzer war besonders von der Ausbildung zum Packmitteltechnologen angetan.
Nicht minder interessant war für 51 Achtklässler das Projekt mit der Firma Toni Maurer. Unter dem Motto „Fragen, Feilen, Filmen“ bereiteten die Schüler Fragen für eine Betriebsführung vor und feilten unter Anleitung an einem Tesa-Abroller aus Metall. Um den Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers für Nutzfahrzeuge darzustellen, drehten sie zum Abschluss einen Film und stellten diesen auf die schuleigenen Homepage (mittelschule-tuerkheim.de/projekte). Den zweiten Platz und somit 3500 Euro Preisgeld erhielt die Memminger Sebastian-Lotzer-Realschule in Zusammenarbeit mit MagnetSchultz. Über 2000 Euro durften sich die Anton-Fugger-Realschule in Babenhausen freuen. Die Schule kooperiert seit Längerem mit den ortsansässigen Firmen Dilo, Kößler und SFB Schwäbischen Formdrehteile.