Regionalvorsitzender Gerhard Pfeifer übergibt die mit 11000 Euro dotierten Wilhelm-Hübsch-Preise
Die IHK Schwaben feiertheuer einen ganz speziellen Geburtstag: Seit 175 Jahren besteht die Kammer, die sich besonders für die berufliche Aus- und Weiterbildung einsetzt. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Wilhelm Hübsch, der Ende November 1974 zum IHK-Präsidenten gewählt wurde und dieses Amt aufgrund eines tragischen Unfalls nur etwa ein halbes Jahr bekleidete. Ihm zu Ehren haben die Unternehmer einen Stiftungsfonds eingerichtet. Die Adressaten der mit 11000 Euro pro Region dotierten Wilhelm-Hübsch Preise würden den Namensgeber ganz besonders freuen: Ausgezeichnet werden Schulen, die sich im Rahmen des Projekts „Schulpartnerschaften der IHK Schwaben“ in besonderer Weise engagiert und eingebracht haben. Am vergangenen Donnerstag, 8. März, fand im Rahmen der Regionalversammlung für Memmingen und Unterallgäu in den Räumlichkeiten der MagnetSchultz GmbH & Co. KG die Preisverleihung statt. Der Regionalvorsitzende Gerhard Pfeifer kürte dabei drei herausragende Partnerschaften.
Dass diese nicht nur auf ein Unternehmen begrenzt sein müssen, beweist die Anton-FuggerRealschule aus Babenhausen, die für ihre umfangreiche Projektarbeit mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde und somit 2000 Euro erhielt. Die Schule pflegt in der Marktgemeinde nicht nur zur DILO Armaturen und Anlagen GmbH, sondern auch zur Kößler Technologie GmbH und zur SFB Schwäbische Formdrehteile GmbH & Co. KG ein inniges Verhältnis. Highlight der vielfältigen Kooperationen war ein internationales Projekt, an dem sogar Austauschschüler aus Israel teilnahmen. Auf dem zweiten Platz, gleichbedeutend mit einem Preisgeld von 3500 Euro, wurde die Kooperation zwischen der Memminger Sebastian-Lotzer-Realschule und der ebenfalls in der kreisfreien Stadt ansässigen Magnet-Schultz GmbH & Co. KG gewählt. Als besonders innovativ fiel hier der Workshop „Zeugnisformulierung und Bewerbung“ auf. Wer sich schon immer gefragt hat, wie Zeugnisformulierungen bei Personalern ankommen, erhält hier die Antwort. Um Missverständnisse bei den Interpretationen zu vermeiden, setzten sich zwanzig Lehrkräfte der Schule mit zwei Ausbildern der Firma zusammen und tauschten sich zu diesem Thema aus. Besonders interessant: Bei nahezu allen Formulierungen kam man zu einer Übereinstimmung.
Mit buchstäblich gut verpackten Karriereplänen schaffte es die Ludwig-Aurbacher-Mittelschule aus Türkheim an die Spitze und erhielt somit 5500 Euro Prämie. Die Schule pflegt seit 2016 zwei IHK-Schulpartnerschaften – und wurde jetzt für beide ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit der vor Ort beheimateten Toni Maurer GmbH steht dabei unter dem Motto „Fragen, Feilen, Filmen“. 51 Achtklässler bereiteten Fragen für eine Betriebserkundung vor und feilten im anschließenden Workshop unter Anleitung von Azubis und Ausbildern an einem Tesa-Abroller aus Metall. Zu guter Letzt filmten sie das Ganze, um den Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers für Nutzfahrzeuge darzustellen. Die zweite Schulpartnerschaft besteht mit der Tricor Packaging & Logistik AG aus Bad Wörishofen, die sich auf Verpackungen aus Wellpappe spezialisiert hat. In allen drei eingereichten Projekten stellten Schüler gemeinsam mit dem Unternehmen verschiedene Dinge her und lernten dabei unterschiedliche Arbeitsbereiche und Berufe kennen. Ob Designmöbel aus Pappe, Verpackungen für selbst gebackene Stollen oder Schreibtischsets mit Handyhalter – Ideensammlung, Entwurf, Umsetzung im CAD-Programm und schließlich auch die Fertigstellung des jeweiligen Produktes konnten erlebt und mitgestaltet werden.